Archive for Oktober 2018
Café_Philo: Toleranz #2
Erlebte (In-)Toleranz. Ein Café der Geschichten
Toleranz ist ein seltsamer Begriff. Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr verflüchtigt er sich. Vielleicht liegt das daran, dass wir dazu neigen, ihn vor allem als Negation von Intoleranz aufzufassen. Die ist uns vertraut und in irgendeiner Form mit Gefühlen von Abneigung, Unverständnis, mangelnder Akzeptanz verbunden. Aber Toleranz? Wie fühlt sich das an? Wie verwandelt sich Intoleranz in Toleranz? Durch eine Vernunftentscheidung – etwas, das man in einer Gesellschaft braucht, in der Univereinbarkeiten normal sind. Wie stabil kann das sein?
Wir wollen in diesem Café Philo primär keine theoretische Diskussion führen, sondern eigene Geschichten erzählen – Geschichten von Intoleranz und Toleranz – ohne moralische oder politische Vorannahmen (nach dem Motto: Toleranz ist immer gut, Intoleranz ist immer schlecht), sondern aus Lust an der genauen Beschreibung. Nur wenn wir das tun, lässt sich der Gefahr, dass Begriffe wie Toleranz zur abstrakten leeren Phrase verkommen, entgegenwirken.
Bringen Sie / bringt Eure eigenen Geschichten mit! Auf sie kommt es an!
Dienstag, 6.11.2018, 19 Uhr
Buchhandlung Lessing und Compagnie
Moderation: Celia Rothe, Wolfram Ette, Jan Friedrich
Eintritt frei
Eine Kooperation zwischen dem Freien Institut für Bildung, der Volkshochschule Chemnitz. Die Diskussion findet im Rahmen des Festivals „Aufstand der Geschichten“ statt.
Das Bild stammt aus dem Film „Keine Toleranz der Intoleranz“: https://www.youtube.com/watch?v=vA2L-90FPTk
Café Philo: Toleranz #1
Das Café_Philo befasst sich im Wintersemester mit dem Grundthema Toleranz. Die 1. Sitzung steht unter dem Motto Toleranz und starke Überzeugung – ein Dilemma? Dabei geht es z. B. um Toleranz in Weltanschauungsfragen. Kann ein Orthodoxer tolerant sein? Das Problem stellt sich in allen Weltreligionen, aber auch beim Atheismus (Richard Dawkins) und beim Eintreten für Menschenrechte. Auch in Fragen von Kunst, Mode und Lebensstil ist Toleranz nicht immer einfach: Kann man sich in Gegenwart von Ganz-Anders-Seienden auf Dauer wohl fühlen? In der Politik stoßen wir auf den Konflikt zwischen Toleranz und Machterhaltung und auf die Frage: Wieviel Toleranz den Feinden von Demokratie und Menschenrechten?
Dienstag, 2. Oktober 2018, 19 Uhr, Kulturhaus Arthur, Hohe Str. 33, Chemnitz
Moderation: Thea und Bruno Johannsson
Eintritt frei
**************************
Die Moderatoren haben bereits 2006 einen philosophischen Dialog zu einem ganz ähnlichen Thema produziert. Wer sich zu der Frage einlesen möchte, findet den Dialog unter
http://www.theaundbruno.jimdo.com/caféphilo
Schwerpunkt von Thea und Bruno war in den letzten Jahren die Flüchtlingspolitik. Dabei ist ein Buch entstanden, das im Oktober im Tietz vorgestellt wird, worüber ich informieren möchte:
Bruno Johannsson: Flucht – eine globale Herausforderung. Wege im Dilemma.“
68 Mio. auf der Flucht! Das ist die eigentliche humanitäre Katastrophe, während Deutschland und Europa um ein paar tausend streiten, die zurückgewiesen werden sollen. Dazu radikale Analysen und revolutionäre Vorschläge des Autors, die zahlreiche Probleme bei den betroffenen Menschen und Ländern lösen könnten. Er hat sein Konzept bei der UNO eingereicht, deren Generalversammlung gerade an einem „Pakt für Flüchtlinge“ arbeitet (vgl. http://www.unhcr.org/595259bd4) .
Näheres zum Buch auf http://www.theaundbruno.jimdo.com. Die Präsentation findet statt am
Dienstag, 23.10.2018, 18.45 Uhr, Das Tietz, 4. Etage, Kursraum 4.07, Moritzstr. 20, Chemnitz, Eintritt frei