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Aktuelle Meldungen vom Freien Institut für Bildung e.V.

Archive for Mai 2018

Café Philo Nr. 3 am 5.6.18

DER ZWEIFEL AN DER WIRKLICHKEIT

Gibt es eine Alternative zu Zynismus oder Paranoia?

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Pedro Calderón de la Barca, La vida es sueno / Das Leben ein Traum

Das Gedankenspiel, das den spanischen Barockdramatiker Calderón zu seinem Stück Das Leben ein Traum inspiriert hat und mit dem René Descartes seine Meditationen eröffnet, ist berühmt und vielen vertraut: Was wäre, wenn die Wirklichkeit nur ein Traum wäre, etwas, das es nur in unserem Kopf gibt, Einbildung und leerer Schein? Wahrscheinlich ist diese Phantasie das philosophische Urerlebnis. Jedenfalls hat sich die europäische Philosophie seit ihren Anfängen darum bemüht, die davon ausgehende Verstörung zu bannen.

In diesem Café Philo wollen wir einige dieser Positionen diskutieren, es aber im weiteren mit einer ethischen Fragestellung verbinden: Was wäre unter der Voraussetzung, dass sich der Zweifel an der Wirklichkeit niemals ganz beheben lässt, richtiges Handeln? Was wäre das Gute in einer Welt, von der wir nicht wissen, ob und in welcher Weise sie existiert?

Dienstag, 5.6.2018, 19-21 Uhr

Lessing-Buchhandlung, Franz-Mehring-Straße 8, 09112 Chemnitz

Moderation: Jan Friedrich, Wolfram Ette

Eintritt frei

Written by wolframette

30. Mai 2018 at 09:05

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Alltag und Literatur. Erich Auerbachs „Mimesis“

Teils in eigener Sache, teils im Interesse des Instituts gebe ich die folgende Veranstaltung bekannt:


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Vorlesung / Vortragsreihe

 

ALLTAG UND LITERATUR

ERICH AUERBACHS »MIMESIS«

Privatdozent Dr. habil. Wolfram Ette

 

 

 

Erich Auerbachs ›Mimesis‹ ist eines der wenigen literaturgeschichtlichen Grundlagenwerke des 20. Jahrhunderts, die heute noch immer Vergnügen und intellektuellen Gewinn bereiten. Glänzend geschrieben und nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder neu aufgelegt, erreichte es über die Universität hinaus viele literarisch interessierte Kreise. Deswegen möchte ich das Experiment wagen, die Universitätsvorlesung für ein allgemein interessiertes Publikum zu öffnen.

Auerbach war Jude und floh vor den Nationalsozialisten in die Türkei. Dort arbeitete er – ohne seine Bibliothek, im wesentlich aus Erfahrung und Gedächtnis schöpfend – eine Serie überaus anschaulich gehaltener exemplarischer Studien über die europäische Literatur aus: von Homer über die spätantike und mittelalterliche Natur bis zu den realistischen Romanen des 19. Jahrhunderts und Virgina Woolf. Der Grundgedanke, dem er dabei folgt, ist, dass das europäische Erzählen bis zum Beginn der Moderne immer realistischer geworden sei, dass es also die ›niederen‹ Erfahrungen des Alltags immer ernster habe nehmen können. »Darstellung von Wirklichkeit« (so der Untertitel des Werks) heißt für Auerbach: Darstellung von Alltagswirklichkeit, also von dem, was uns alle betrifft.

Der Vorlesung lässt sich ohne jedes besondere Vorwissen folgen. Da Auerbachs Buch in Einzelstudien unterteilt ist, ist es gleichermaßen nicht zwingend, jeden Termin wahrzunehmen.

Die Vortragsreihe findet immer MONTAGS, vom 28.5.-9.7. um 17.30 im 2. Stock der Stadtbibliothek statt (Wenn Sie die Treppe runtergehen, wenden Sie sich nach rechts; dann werden Sie es finden.)

Written by wolframette

24. Mai 2018 at 18:39