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Aktuelle Meldungen vom Freien Institut für Bildung e.V.

Archive for Januar 2019

Café_Philo: Toleranz #3

Toleranz in der Bildung

Im Zentrum aller Diskussionen über Toleranz steht eine paradoxe Frage. Wie gehen wir mit denen um, die nicht tolerant sind, bzw. denen wir fehlende Toleranz unterstellen? Können wir diejenigen tolerieren, die die Spielregeln der Toleranz nach unserem Verständnis nicht befolgen? Wenn wir uns aber diesen Menschen gegenüber nicht tolerant verhalten: Verletzen wir dann nicht selber diese Spielregeln?

Einer der gesellschaftlichen Bereiche, in denen diese Paradoxie am empfindlichsten zu spüren ist, ist die Bildung, insbesondere die Schulbildung. Wie geht man als Lehrer / als Lehrerin mit inhumanen Positionen um, die in der Klasse vertreten werden? Wie geht man damit gegebenenfalls im Lehrerzimmer um? Schulen sind kleine, ziemlich geschlossene Gemeinschaften. Was sind die Folgen praktizierter Intoleranz gegenüber Positionen, die ich mit meiner Vorstellung von Humanität nicht vereinbaren kann?

Zu diesem Café Philo möchten wir insbesondere auch Lehrerinnen und Lehrer einladen. Sie kennen das Problem aus der Praxis, sie haben Fallgeschichten vor Augen, an denen sich das Problem in substantieller Weise diskutieren lassen könnte.

15. Januar 2019, 19.00
Lesecafé Odradek, Leipziger Straße 3-5
Moderation: Jan Friedrich, Wolfram Ette

Der Eintritt ist frei

Written by wolframette

8. Januar 2019 at 09:06

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Widerstand ohne Hoffnung

Zur Aktualität der »Ästhetik des Widerstands«

Vortrag und Diskussion mit Wolfram Ette

Peter Weiss‘ »Ästhetik des Widerstands« schildert die politischen Aktivitäten mehrerer junger Leute, die sich während der 1930er und 40er Jahre im antifaschistischen Widerstand befinden. Gleichzeitig stellt der Roman den Versuch dar, die Geschichte der Kunst, insbesondere der bildenden Kunst auf diese Tätigkeit des Widerstands zu beziehen und in ihrem Licht lesbar zu machen. Was aber ist Widerstand? Widerstand ist der Versuch, das Richtige zu tun, auch wenn die Aussichten, damit Erfolg zu haben, gering sind. Pointiert formuliert, setzt sich Widerstand ein für eine verlorene Sache.

Der Vortrag wird sich in Form einer Montage kleinerer Textabschnitte, Filme und Bilder mit der Frage beschäftigen, ob wir bei allen Unterschieden in den gegenwärtigen politischen Entwicklungen etwas mit diesem Ansatz anfangen können. Ist Widerstand erst dann sinnvoll, wenn er auf die Hoffnung verzichtet, er könne am Ende gewinnen? Muss sich linke Politik im Angesicht der unausweichlichen globalen Bedrohungen nicht in dem Sinne neu erfinden, dass sie auf die Fortschrittsversprechen verzichtet, den Kommunismus und Kapitalismus seit je miteinander verbunden haben? Ist emanzipatorisches Handeln im Angesicht des Untergangs möglich, worin besteht sein Sinn, worin besteht sein Glück? Wer die Illusionen satt und Lust auf die Wirklichkeit hat, ist herzlich eingeladen.

8. Januar 2019, 20.00

Lesecafé Odradek, Leipziger Straße 3-5

Written by wolframette

8. Januar 2019 at 08:58

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